Ein Weinberg in Oberkärnten? Das ist doch kaum zu glauben – aber es ist wahr! In Flattach, dem Dorf am Fuße des Mölltaler Gletschers, befindet sich Kärntens höchstgelegener Weinberg der GrafenBERGERin – Ernestine Berger, auf einer Seehöhe von 880 Metern. Da der Weinberg nicht mit dem Auto erreichbar ist, findet von der Weinblüte bis zur Weinlese wöchentlich eine Wanderung zum Weinberg inkl. Führung und Verkostung statt.
Das klingt doch spannend dachten wir uns und haben uns für die Wanderung zur Weinblüte angemeldet.
Da wir die Informationen zur Wanderung vom Tourismusbüro Obervellach-Reißeck erhalten haben, haben wir uns auch dort für die Wanderung angemeldet. Eine Anmeldung klappt auch direkt bei der Wanderführerin Sylvia Granitzer oder der Winzerin Ernestine Berger.
Von Obervellach ausgehend, machten wir uns auf in die Nachbargemeinde Flattach, in der sich der Weinberg befindet. Der Treffpunkt befindet sich am Parkplatz vom Hotel Fraganter Wirt in Außerfragant. (9831 Flattach, Außerfragant 16) Das Hotel befindet sich direkt an der Bundesstraße und ist somit leicht zu finden. Der Parkplatz bietet reichlich Platz und ist kostenfrei nutzbar.
Dort angekommen hat uns die Wanderführerin Sylvia Granitzer mit ihrer Hundedame Emma herzlich begrüßt. Als die kleine Gruppe dann vollständig war, ging die Reise zum Weinberg los und wir waren wirklich gespannt – bis jetzt konnten wir noch nirgends einen Weinberg erahnen.
Zu Beginn sind wir vom Treffpunkt durch den kleinen Ortsteil Außerfragant marschiert. An einem alten Bauernhof wurde kurz Halt gemacht und Sylvia erzählte uns eine Sage über die Perchten, die vor langer Zeit durch das Tal gezogen sind und unartige Menschen oder schlimme Kinder mitgenommen haben…
Am Ortsende, führt ein kleiner Weg, der Laaser Rundweg, in den Wald hinein.
Die entzückende Hundedame Emma kennt den Weg bereits und hat uns bis zum Weinberg geführt.
Nach den ersten paar Metern verschmälerte sich der Weg und ein schattiger, romantischer Pfad schlängelte sich durch den Wald hinauf auf den Grafenberg. Durch den dicht bewachsenen Wald waren wir am gesamten Weg von der Sonne geschützt und die Temperatur war angenehm.
Viele fruchtige Walderdbeeren säumten den Weg und haben einen wundervollen Duft verbreitet. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, ab und an eine kleine Erdbeere zu verkosten! 😉
Sylvia hat uns bei kleinen Ruhepausen zwischendurch kurze und interessante Geschichten zur Umgebung, Vegetation und über den Bergbau in der Gemeinde erzählt.
Nach ca. 45 Minuten Gehzeit hat sich am Ende des Weges vermuten lassen, dass wir nun dem Ziel ganz nahe sind. Als wir dann noch die Winzerin erspähten, die bereits auf uns wartete, war uns allen klar, dass wir nun am Ziel angekommen sind. Doch noch immer konnten wir keine Weinreben sehen…
Eine letzte kleine Lichtung galt es zu erklimmen, bis sich der höchstgelegene Weinberg Kärntens endlich zeigte. Tatsächlich – auf 880 Metern Seehöhe, inmitten von atemberaubenden Naturkulissen, abgelegen von der Straße und der Zivilisation wächst Wein.
Ein Schlückchen erfrischender Uhudler hat uns nach der Wanderung erfrischt, bevor wir mit Ernestine Berger die Tour durch den Weinberg starteten. Sie berichtete uns, was sie dazu bewegt hat, ihren eigenen Wein anzubauen. In Eigenregie hat die fleißige Winzerin im Jahr 2012 begonnen eine Zufahrt zu ihrem Südhang bauen zu lassen, um anschließend die ersten Reben zu setzen. Ganz Besonders ist, dass in dem Bereich, in dem sich der Weinberg befindet, eine Kleinklimazone vorherrscht und somit den Weinbau in dieser Region überhaupt möglich macht.
Mittlerweile hat die Winzerin 1.600 Rebstöcke, der Sorte Regent, Zweigelt, Merlot und Rössler angepflanzt und betreut diese Stöcke ganz alleine. Egal ob Schneiden der Reben, Binden oder Mähen. Nur bei der Lese holt sie sich Hilfe von Bekannten und Freunden. Aber sie liebt diese Arbeit und steckt all ihre Energie und Liebe in ihren „alpinen“ Weingarten.
Nach der Führung freuten wir uns schon irrsinnig auf die Verkostung des Bio-Weines. Die Winzerin verwendet nämlich nur natürlichen Dünger und „braut“ zum Beispiel ihre eigene Jauche aus Brennnesseln.
Der gemütliche Gartentisch war inzwischen schon einladend gedeckt. Es gab eine riesige Käseplatte, mit verschiedenen Käsesorten, die alle Sylvia selbst erzeugt hat. Sie verwertet die Milch ihrer beiden Kühe und macht daraus ihren eigenen Käse. Die Winzerin hat eigenes Brot gebacken und wir durften uns bedienen. Es war einfach nur lecker.
Zur Jause gab es dann auch noch 3 Weine zur Verkostung. Einen Zweigelt aus dem Jahr 2015 und 2016 und einen Cuvee vom letzten Jahr. Wir müssen sagen – wir sind begeistert und konnten es nicht fassen, dass in dieser Lage so schmackhafte Weine entstehen.
Die Tour zum Weinberg können wir nur jedem empfehlen!
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